Wir hatten den Besuch beim Ausrüster bewusst direkt an den Anfang der Reise gelegt, wir wollten uns nicht mehr lange mit dem alten Cordilliera 4 abgeben, führten es aber als Reserve noch mit. Nach Fährfahrt und Kauf des neuen Zelts wurde es spät, als wir auf dem ersten Campingplatz ankamen, und der Bauer zeigte mahnend auf aufziehende graue Wolken. Wir glaubten an Regen und entschieden, unser altes, vertrautes Zelt schneller aufbauen zu können als das neue, mit dem wir noch nicht vertraut waren. Wir hatten recht, aber anders als erwartet:
Es gibt keine Bilder von dem Sturm, der etwa dreizehn Minuten später über den Platz fegte, es kann keine geben, denn zwar hatte ich das Zelt in gewohnter Weise aufgerichtet, mit Heringen an den Ecken und zwei Leinen an den Enden, als das Wetter sich entlud, und es war eben kein einfacher Regen. Frau und Kinder waren im Inneren des Zelts, und das war gut so, denn so konnte es sicher nicht wegwehen – es blies mit Sturm- bis Orkanstärke, und das flexible Alugestänge legte sich zeitweise komplett flach auf den Boden. Panisch war ich nicht, aber hektisch, im waagerecht strömenden Regen hantierte ich mit Gummihammer, Heringen und Abspannleinen an allen sechs Endpunkten, bis das Zelt wirklich sturmsicher befestigt war. Ungeachtet des tollen Wetters verbrachten wir eine weitere ruhige Nacht in einem soliden Zelt, das keinen Mucks mehr machte, und das sich am nächsten Morgen auch völlig unbeschädigt zeigte, obwohl es doch zeitweise für so ein Unwetter völlig unzureichend abgesichert war. Einen besseren Qualitätsbeweis als an seinem letzten Tag hätte uns das Zelt in allen Jahren nicht liefern können. Dass es regendicht ist, wussten wir schon lange, aber sturmsicher bis zum Orkan, phantastisch.
Wir hatten es angekündigt, wir sind motorisiert und bequem geworden, und es sollten andere Zeiten und andere Zelte kommen. Wir hatten lange mit einem Outwell-Zelt geliebäugelt, uns die meisten aber neu nicht leisten wollen, und Kleinanzeigen waren immer sofort weg, andere dachten wohl ähnlich wie wir. Es wäre also bei dem britischen Ausrüster wohl eine Eigenmarke geworden, wenn nicht plötzlich dort ein Outwell Nevada M, wohl ein Vorjahresmodell, als Sonderangebot gestanden hätte. Es ist ein Fünf-Personen-Zelt mit zwei Schlafkammern, vollständig geschlossenem Boden und geräumiger Apsis, die Platz für Tisch und Stühle bietet, ziemlich genau was wir gesucht hatten.
Es diente uns jetzt eine Saison lang, und hat einiges ausprobiert in dieser Zeit. Wir konnten es etwa ab dem dritten Tag schnell und geübt aufstellen, hatten allen Platz, den wir uns wünschten, es ist pottdicht im Regen, und seinen ersten Sturm – ähnlich dem oben beschriebenen – wetterte es auch ab. Seine Details sind gut durchdacht, seine Fensterfronten machen es hell und einladend, seine Schlafkammern mit herauszippbarer Trennwand sind geräumig. Natürlich ist es größer im Packmaß und schwerer, ich habe ja schon erklärt, dass es diesmal nicht darum ging, ein Fahrradzelt zu suchen. Aber die gut verarbeitete Tasche über die Wiese zu tragen ist jedenfalls kein Problem.
Specs: 4,85 x 3,60 m, Gewicht 18,2 kg, 3.000 mm Wassersäule Zelt, 10.000 mm Boden.
]]>Genau das gibt mir aber Gelegenheit, liebevoll auf unsere beiden Zelte der Vergangenheit zurückzublicken: Die Our Planet Zelte Cantana 3 und Cordilliera 4.
2003 für unser erste Schweden-Fahrradreise angeschafft, sollte das Cantana 3 ein Leichtgewicht von anständiger Qualität für 2 Personen werden, und genau das wurde es auch.
Mit 3,5 kg ist es wahrlich ein Leichtgewicht, und die nominell drei Schlafplätze sind – diese Formel gilt ja meistens – geräumig für zwei Personen. Wie alle Zelte, die wir kennen von Our Planet, der Eigenmarke, die der “Oudoor-Schotte” McTrek heute leider nicht mehr anbietet, war die Qualität trotz des ausgezeichneten Preises hervorragend und ist es vor allem bis auf etwas ausgebleichte Farben auch noch heute, elf Jahre später. Sturmsicher, pottdicht, leicht auf- und abzubauen. Gut verarbeitet. Passgenaues Alugestänge.
Was soll ich sagen, es kamen Kinder hinzu, und unser Bedarf an Zeltfläche wuchs. Vier Menschen mussten untergebracht werden, und in der Apsis sollten nicht nur ein paar Packtaschen stehen, man wollte dort auch einmal hocken, um auch bei Regen eine Mahlzeit einzunehmen. Trotzdem blieb das Cordilliera 4 vom selben Hersteller ein Radfahrerzelt, mit 5,3 kg weiterhin bequem auf den Gepäckträger zu klemmen. Es bietet mit 2,50 m x 4,20 m zwei Erwachsenen und zwei Kindern guten Platz, für vier Erwachsene würde ich es wiederum nicht unbedingt nehmen, da sich die vier Isomatten am Fußende auch leicht überlappen müssen. Stehhöhe ist in dieser Klasse einfach nicht zu erreichen, mit 1,50 m immerhin bequeme Sitzhöhe. Alles oben Gesagte zu Qualität, Dichte und Haltbarkeit gilt auch bei diesem Modell, es ist seit 2007 bei uns und hat viele Reisen mit Kindern schadlos überstanden.
Was mit Kleinkindern groß wie ein Ballsaal war, ist es mit einer Zehnjährigen und ihrem Bruder nicht mehr ganz so. Die 20 Kilo eines Familienzeltes würde man niemals auf ein Fahrrad aufladen, im Auto sind sie unbedeutend. Deshalb blicken wir nach vorn auf etwas Größeres, bis die Kinder mit uns zusammen weider reine Radtouren machen. Und dann werden sie sicher noch einmal ausgepackt: beide Zelte zusammen.
]]>When I enquired with a road safety police officer he told me they ‘knew what they were doing’. Apparently people had been carrying goods in those ‘HGVs’ on this route for years, and he probably thought the annoying tourist was ‘unfair’ on motorists. He insisted they WEREN’T putting people in danger.
Since my return from London, six cyclists have died in London in just two weeks. They were run over by HGV trucks, lorries, and buses, often in their own separate bike lanes. While the above encounter (including the capitalization) is a fictitious response to a quite outrageous Daily Mail article, the rate of accidents is very much real, making it obvious where the dangers lie, and where to look to improve the situation.
London, like many other places, has recently experienced a bike boom, and cyclist-friendly mayor, Boris Johnson, is now struggling to turn his multi-million-people city around like a sluggish supertanker, reacting to the increased demand for cycling safety. When he erected bicycle lanes, people complained that they were merely “blue lines painted on the road” and this was insufficient. When cyclists stop on the inside of HGVs, in the drivers’ blind spot, “they may well have the right to be there”, as acknowledged by Met Traffic Command chief Jones, but they are maimed anyway. And the current approach of Johnson and Jones – increased police presence allegedly seeking for reckless drivers and riders alike, yet stopping 70 lorries and 100 cyclists – is a desperate measure and is looking in the wrong places.
The fact is, and it is the same in London or Düsseldorf,
Gewaltige optische Erlebnisse sind natürlich die dazu gehörigen Filme, die zwischen 2001 und 2011 entstanden, und den Weltrang von Joanne K. Rowling ebenso festigten wie den von Daniel Radcliffe und Emma Watson. Dabei sind vor allem zwei Dinge besonders an ihnen: Erstens wurden die Filme von Hollywoodrang komplett in England produziert, und zweitens wurde von den epischen Spezialeffekten verblüffend viel nicht am Computer, sondern Im Richtigen Leben, in Modellen und Animatronic, umgesetzt.
Und deshalb haben Warner Brothers in Watford bei London die Möglichkeit genutzt, nach Abschluss der Produktion aus den nicht länger benötigten Requisiten in den Studiohallen eine gewaltige Fanausstellung zu machen: die Warner Brothers Studio Tour. Ein Tour Guide sagte mir “ich war in Hollywood in den großen Studios, und sie hatten gar nichts wie wir hier, das sie vorführen konnten.”
Womit wir ins Spiel kommen: Englandreise, Harry-Potter-Fans groß und klein, logische Folge: Die Studiotour muss angesehen werden!
Und so standen wir am Morgen des 29. August um 9 Uhr 54 in Leavesden und nahmen unsere Audio Guides (dazu später mehr) in Empfang. “Are you quite calm?” fragte mich der freundliche Junge am Ausgabeschalter. Er musste mir angesehen haben, dass ich eben gar nicht ruhig war – dass wir hier waren, mit unseren Eintrittskarten, genau wenige Minuten vor unserem eingeräumten Eintrittstermin, hatten filmreife finstere Mächte mit allerlei Tücken wie ausgebuchten Karten, abstürzenden Heißluftballons und in die Irre gehenden Navis zu verhindern versucht. Jetzt aber, jetzt war ich ganz ruhig.
Bereits nach einem kurzen Einstimmungsfilm findet man sich in der ersten großartigen Kulisse wieder – der großen Halle von Hogwarts – und erhält einen ersten Eindruck, was auf einen zukommt: ein paar Stunden voll großartigen Eindrücken, Kulissen, Requisiten, Modellen, speziell für die Tour gedrehten Videos mit den echten Hauptdarstellern, Butterbier (auch dazu gleich mehr), vertiefenden Erklärungen von freundlichen Tour Guides, die überall anzutreffen sind. Das größte Highlight kommt zum Schluß – wer nicht mit offenem Mund “wow!” sagt, wenn er um die letzte strategisch günstig angelegte Ecke biegt, muss schon sehr cool sein. Denn dort steht… nun, es steht am Ende, ich verrate es am Ende.
Nach der großen Halle verlassen wir den ersten Tour Guide und kommen in den selbstgeführten Bereich, d. h. man kann sich frei nach eigener Zeiteinteilung durch die Ausstellungsräume und -stücke bewegen, so viel Zeit für so viele Details aufwenden, wie man möchte. Und man möchte. Drei Stunden empfehlen die Studios solle man freihalten, wir verbrachten fast sieben dort. Man kann Picknick mitbringen oder dort etwas zu essen und zu trinken kaufen, erwähnte ich das Butterbier? Nun, hier ist es in ganzer Glorie: selbstverständlich alkoholfrei, ziemlich süß, aber auch angenehm kühl wird hier frisch aus einer Limonade und einer Art Sahneschaum der optische Eindruck eines englischen Stout hergestellt. Irgendwie ein Muss. Der Gastronomiebereich liegt im Außengelände zwischen den beiden großen Studiohallen, wo sich auch freistehende Exponate wie der Ligusterweg, der Fahrende Ritter, die Brücke von Hogwarts und eine interaktive Partie Zauberschach finden.
Um sich zwischen den Exponaten zurechtzufinden und die Unmengen von detaillierten Informationen richtig zu würdigen, hilft es sehr, Englisch zu sprechen und zu lesen. Das ist nun aber nicht jeder in die Wiege gelegt, insbesondere unseren Kindern noch nicht. Abhilfe schaffen die Audioguides: Das sind im Prinzip iPods mit einer eigenen Oberfläche, die man in jeder Sprache leihen kann, die Exponate anhand einer Karte anzeigen, die wichtigsten Schautafeln vorlesen und auf dem kleinen Bildschirm Videos synchronisieren, die auch auf großen Monitoren gezeigt werden. Sich hindurchzuklicken lernt man schnell, und hat dann ungefähr den gleichen Informationsstand wie die Engländer. Nein, manchmal sogar ein kleines bisschen mehr, weswegen ich mir ab und zu vom Sohnemann seins auslieh. Kinder können zudem dokumentieren, wo sie überall gewesen sind, indem sie sich an verschiedenen Stationen in einem Hogwarts-Pass Siegel eindrücken lassen.
In der ersten Halle sind verschiedene Kulissen und Exponate ausgestellt, wie Dumbledores Arbeitszimmer, Professor Snapes Klassenraum oder Umbridges Arbeitszimmer im Zaubereiministerium. Danach folgt der Außenbereich, und dann die zweite Halle, die sich mit den Hintergründen der Filmarbeit befasst. Hier werden die animatronischen Modelle gezeigt, Concept Artists, Maskenbildner, Kostümschneider gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Ob es ein lebensgroßer Drache sein soll, Perücken für alle Darsteller zu Schlüsselszenen (auch wenn diese beim Dreh eigentlich ihr eigenes Haar zeigten, aber manchmal muss etwas viel später nachgedreht werden) oder -zig Variationen desselben Kostüms, wie Harrys Jacke, die in einem Kampf immer weiter angesengt und verdreckt wurde, hier kommen Filmfans so richtig auf ihre Kosten.
Dann kommt die Winkelgasse, eine weitere der kompletten Schlüsselkulissen, in denen man sich verlieren kann, und schließlich Zeichnungen und Modelle, die die Entstehung einer Kulisse vom Text zum Bild beschreiben. Und schließlich – biegt man um die Ecke und sieht es, das Krönungsstück –
das komplette Modell des Hogwarts-Schlosses. Es ist riesig – groß wie eine Turnhalle und zwei Stockwerke hoch -, es ist beeindruckend, es ist detailliert bis ins letzte i-Tüpfelchen. In dieses Modell hinein wurden alle Kamerafahrten gefilmt. Wann immer in einem der acht Filme etwas am Schloss hinzugefügt wurde, musste es in diesem einen Hauptmodell angepasst werden. Als Gag, den man sich vom Hamburger Miniatur-Wunderland abgeguckt hat, wird es im Takt von etwa fünf Minuten Tag und Nacht, so sind für den Besucher hier Raum und Zeit relativiert.
Wer jetzt überlegt, demnächst nach London zu fahren, dem sei noch eines gesagt: In dem Modell wurden auch die Winterszenen gedreht, indem es komplett künstlich beschneit wurde. Und das wird für diese Weihnachten nachgestellt, ab 15. November gibt es “Hogwarts in the snow”, für sich allein fast ein Grund, ein weiteres Mal nach London zu reisen. (Und genau jetzt gibt es natürlich ein Halloween-Programm für Kurzentschlossene. Todesser mischen sich unter die Besucher und so Zeug. Brrr.)
Praktische Tipps: Einlass in die Studiotour gibt es nur nach vorheriger Buchung über das Internet, man sollte mindestens eine Woche vorher, besser drei Wochen vorher an seine Buchung denken, sonst ist man schlichtweg ausgesperrt. Zum gebuchten Zeitfenster pünktlich erscheinen. Parken ist am Studiogelände kostenlos, das ist in England nicht selbstverständlich, und es gibt auch einen Shuttlebus aus der Londoner Innenstadt. Wer sein Navi nutzt, sollte vorher sicherstellen, dass er die richtige Zieladresse und Aktualisierungen hat, ich fand mich auf einer kleinen Privatstraße auf grüner Wiese wieder. Es gibt alles Benötigte am Studio, aber zumindest eine große Wasserflasche sollte jede sich mitnehmen. Ausreichend Zeit einplanen, es lohnt sich. Auf dem Gelände gibt es kostenloses WLAN (nur ich kam irgendwie nicht rein). Fotografieren ist willkommen. Website hier und Facebookseite da.
Wir danken der Warner Brothers Studio Tour für die freundliche Einladung, sagen hier aber trotzdem immer unsere eigene Meinung.
]]>Manchmal bedaure ich es, dass die Kinder gerade noch etwas zu klein sind, um eine richtige Campingreise mit den Rädern zu machen. Dabei gibt es viele andere Arten, Radfahren und Kinder im Urlaub unter einen Hut zu bringen, sportliche und gemütliche, luxuriöse und budgetorientierte.
Wenn man eher Lust auf Premium Urlaub hat, aber trotzdem etwas Sportliches machen will, bieten sich die 4 und 5 Sterne Hotels am Wörthersee an. Dann kann man es sich im Rahmenprogramm gut gehen lassen, und dann losradeln: Nach einem herrlichen, stärkenden Frühstück gemütlich durch die Landschaft rollen mitsamt den Kindern ist ebenso drin wie verschärftes Mountainbiken, während die Kids im Sommersportcamp “Kid’s Se(e)nsation” betreut werden, oder mittwochs auf Piratenschifffahrt mit Kapitän Blaubart gehen. Wenn die eigene Kondition noch Optimierungspotential aufweist, kann man sich mit einem elektrisch unterstützten “movelo” anschieben lassen. Genussradler oder Rennradler, eigenes Rad auf dem Heckträger mitgebracht oder passende Räder, auch für Kinder, direkt am Hotel gemietet – es ist für jeden etwas dabei.
Und abends heißt es dann wieder Urlaub auf höchstem Niveau, wenn die Top Hotels am Wörthersee mit Wellness und Sterneküche mit Seeblick den Tag ausklingen lassen. Denn die Landschaft, die ist mit Geld nicht zu bezahlen und doch immer im Preis inbegriffen.
Wer noch spontan günstige Angebote sucht, findet sie hier: z. B. aktiv entspannen oder Wellness, oder 4 Nächte zum Preis von 3. Welche Unterkünfte noch frei sind, kann man hier checken: einfach den Schieber am oberen Seitenrand auf den gewünschten Zeitraum einstellen! Alle Angebote erreicht man auch von der Startseite: viele nützliche Links führen von dort weg, selbst zu so exotischen Seiten wie “hurra, es regnet” mit eigenem Infofolder – als wenn das im Augenblick vorstellbar erschiene…
Ob man seinen Urlaub eher umweltgerecht gestalten will, liegt in der Hand des Einzelnen. Die Möglichkeiten sind da: Wo das Mietradangebot gut ist, kann man mit der Bahn anreisen, Bioküche in vielen Hotels und Restaurants genießen, einen Besuch im Biosphärenpark Nockberge unterbringen… Ich finde es immer wichtig, dass ökologisches Verhalten und Komfort sich eben auch nicht ausschließen.
Klar, dass es auch eine likenswerte Facebook-Seite und einen Youtube-Channel gibt, bei dem allerdings noch was geht.
]]>Fangen wir mit dem Konzept Vélib an: Dieses Stadtfahrrad steht überall zur Verfügung, zwar muß es an einer Station gelöst und abgegeben werden, doch die sind so omnipräsent wie die Bäckereien, von denen angeblich Napoleon verfügte, kein Parisien müsse weiter als 300m laufen, um an ein Baguette zu kommen. Die erste halbe Stunde ist gratis.
Beschwingt verließ ich also unsere Ferienwohnung, um an einer solchen Station ein Fahrzeug zu erstehen und loszudüsen. Das Terminal ließ sich auf Englisch umstellen (mein Französisch ist mehr so so-so), und fragte mich nach meiner Kundennummer. Moment mal, Kundennummer? An diese kleine Voraussetzung hatte ich nicht gedacht, unsere Düsseldorfer Nextbikes bucht man telefonisch, das geht auch als Neukunde.
Nun bietet uns das 21. Jahrhundert Smartphones, und fast jedes Café in den Straßen von Paris gratis WLAN, ich mußte also nicht weit laufen, um Kunde zu werden, ohne teuer zu roamen. Statt der kostenlosen halben Stunde entscheide ich mich für die Tageskarte für sensationell günstige 1,70 €, und kann jetzt das Rad auslösen. Mit einem satten “Klack!” fällt es aus der Halterung, in die es statt eines Schlosses einfach mit einem Bolzen vorn am Rahmen reingeschoben wird, und steht vor mir.
Sattelhöhe justiert und losgefahren im Sonnenschein. Trotz seines beachtlichen Gewichts fährt es angenehm mit Dreigang-Nabenschaltung und Nabendynamo. Statt eines Gepäckträgers hat es den besagten Lenkerkorb für das Baguette.- Übrigens, eine Flotte von Servicepersonal ist stets unterwegs, die Räder technisch auf Zack und den Reifendruck à jour zu halten.
Nach kurzer Fahrt auf kleinen Seitenstraßen schwenke ich in die erste Hauptstraße ein. Das ist gar nicht so schwierig, denn fast überall dürfen wir Radfahrer die Busspur mitbenutzen, an mancher Ampelkreuzung haben wir eine Box vor der Haltelinie, oder eine eigene Radfahrerampel. Dass wir Radfahrer speziell geschätzt werden, ist zwar nicht gerade mein Eindruck, aber es gibt wohl wirklich diese Nonchalance, diese tiefenentspannte Haltung, die auch im Straßenverkehr greift, und die bedeutet, dass man irgendwie elegant umschifft und auch selbst durchgelassen wird. Man muß sich gewisse Ansprüche aber auch nehmen, in eine Spur voller Autos einzuschwenken, auch einmal links abzubiegen, wo es nicht erlaubt ist, alle anderen es aber auch tun. Ich gerate in einen Kordon von 2VCs (die “Ente” ist hier aber auch ein Museums-, kein Alltagsfahrzeug mehr) und schwimme lustig mit.
Google Maps nölt aus meiner Tasche, für meinen zuvor abgesteckten Kurs hätte ich hier rechts abbiegen sollen, aber ich folge lieber dem großen Boulevard und werde am nächsten Platz mit einem Blick auf den Eiffelturm in der Ferne belohnt, den Kreisverkehr nehme ich einfach zweimal. Oh, ein kleiner Glaspalast mit Säulen davor, es ist eine Autolib-Station, das Äquivalent zum Leihen von Elektroautos. Google hat sich jetzt neu orientiert und lenkt mich in eine Art kleinen Triumphbogen zwischen zwei Häusern, hier dürfen mir die Autofahrer leider nicht folgen. Ein einheimische Radfahrer glaubt, mich mit dem Leihrad als Gelegenheitsradler locker abhängen zu können, aber ich kann einiges aus dem Gerät herausholen, eine Weile flitzen wir nebeneinander her, bis er rechts abbiegt.
Am Ziel angekommen, stelle ich mein Rad einfach ab, das Ausbuchen geschieht automatisch. Leider stand an dieser Station kein weiteres Rad bereit, sofort kommt jemand und leiht meins aus. Wollte ich später weiterfahren, hätte ich hier das Nachsehen, aber meine Testfahrt ist beendet.
]]>Der unmittelbar bevorstehende Sommerurlaub gehört zu diesen kleinen und kleinsten Tücken dazu, und zwar eher zu den größeren darunter: Eine Bahnreise quer durch die Republik mit zwei Kindern, vier Fahrrädern und Gepäck ist einfach mehr als nur ein bißchen unbequem. Solche Touren sind es, die wir auf dem Kieker haben, nicht die Fahrt zum Supermarkt um Milch zu holen oder das Einreihen in die Schlange derer, die ihre Kinder von der Schule abholen.
Indem der Wagen in der Ausfahrt stand und ich daran so allerlei herumzubosseln hatte, begann ein bizarres Ritual: Einer nach dem anderen kamen die Freunde und Nachbarn vorbei, um “Auto zu gucken”, um zu fachsimpeln und zu besprechen. Und sie taten allesamt etwas Merkwürdiges, mit dem ich irgendwie nicht so gerechnet hatte: Sie beglückwünschten mich, dass wir jetzt endlich auch ein Auto hätten. Weil wir eben, getreu der alten Statussymbolfalle, vorher irgendwie nicht komplett waren, uns etwas gefehlt hatte, wir endlich einem Mißstand abgeholfen hatten.
So sehen es die Leut’, allesamt, nur eine einzige sah es anders: eine radfahrende Dame von der Verbraucherzentrale meinte, es sei ja schade, dass noch ein Dieselstinker mehr dazugekommen sei, und wir es nicht geschafft hätten, unseren Fahrrad-Lebensstil durchzuhalten. Nun, der rufe ich zu, dass es hoffentlich nicht ganz so schlimm kommen wird. Und neu, also extra für uns gemacht, war der Poschi nun auch wieder nicht.
]]>Almost-host as in I didn’t host them, but rather will stow their bike transport containers for the time of their trip, and in return could watch them assemble a folding tandem in my yard. They also offered a tandem trip to our kids, but they declined, slightly insecure where to put those English-speaking folks with the weird machine…
While we only stuck together for a couple hours, I quite enjoyed the pleasant company of the lively Doctor who quit her day job at the Mobile Medical Office to do this trip with her husband, who has developed a heart condition, while they still can. (The things you learn from Google – she never actually talked about her occupation, but I found out quickly enough that she is a busy person with quite an agenda.)
They plan to roll the Netherlands, Switzerland, and then decide on the spot whether to turn to Spain or Austria and Slovakia. I saw them off till the local supermarket row.
]]>Dass sie sich dieses Jahr wieder etwas vorgenommen haben, kann da niemand überraschen: Mit 4 Flöten und einer Mundharmonika im Gepäck wollen sie Lebensstationen großer klassischer Komponisten nachfahren: München, Österreich, Ungarn, Slowakei, Polen.
In München sind sie inzwischen, mit dem Wetter haben sie nun wirklich kein Glück.
Im Blog steht noch nicht viel, getwittert wird eifrig. Facebook klar, bei Google Plus noch nicht angekommen.
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