Solche Konzepte sprechen also vor allem die Wenigfahrer wie mich an, die manchmal monatelang kein Auto brauchen, aber dann doch einmal. Etwas merkwürdig für mich sind dafür die Fahrzeuge: Bei car2go ist nur der Smart im Angebot, bei DriveNow kann ich wählen – zwischen einem Mini und einem BMW 1er. Von diesen Fahrzeugen erfahre ich, dass sie Sportsitze, USB-Audio und Xenonlicht haben, aber nicht, was für einen Kofferraum sie bieten. Keines hat Kindersitze (der Smart hat bekanntlich eh’ nur 2 Plätze). Das Geschäftsgebiet von DriveNow reicht nicht bis in die Außenbezirke, wo ich wohne, das von car2go immerhin genau bis zu meiner Straßenecke. Da steht aber in der App trotzdem kein Auto, und ich habe auch draußen noch keins gesehen.
Die Autos sind also eher für den kleinen Shop-Hop in die City gedacht, und haben dort einen unschlagbare Vorteil: Sie parken durch einen Rahmenvertrag mit der Stadt kostenlos. Will ich aber ein Sofa von IKEA holen, stehen sie mir nicht wirklich zur Verfügung. Will ich einen Ausflug mit den Kindern aufs Land machen, ist der Preis prohibitiv, das bietet sich also auch nicht wirklich an (und natürlich kann man in solchen Kleinwagen keine Räder mitnehmen).
Zu einer wirklich ansprechenden Lösung hat sich die Stadt Düsseldorf mit car2go, der Rheinbahn und dem Fahrradverleih Nextbike zusammengefunden: für 75 Euro im Monat gibt es “Mobil in Düsseldorf“, das Ticket 1000 (regulär kostet es 54 Euro), dazu 90 Freiminuten monatlich car2go (entspricht also 24 Euro) und 4 Freistunden täglich Nextbike (die würden 1 Euro pro Stunde kosten). Jedes der genannten Verkehrsmittel steht im Innenstadtbereich überall zur Verfügung, so kann der Pendler wirklich in jedem Moment, abhängig von Wetter und Laune, wählen, wie er sich fortbewegt: Raus aus dem Bus, rauf aufs Fahrrad, bei Regen rein ins Auto, ist absolut denkbar.
]]>Klar, dass es da nicht immer richtig läuft. 15× in den letzten vier Jahren ist es nicht richtig gelaufen, kam es zu Unfällen. So häufig, dass man vor einem Jahr die Verkehrsführung ganz umgekrempelt hat, besser, aber noch nicht gut. Deshalb wollte man jetzt warnen, mit einer Schwerpunktaktion der Polizei. Da waren letzte Woche Beratungsbusse, Uniformierte, Zivilbeamte, große Aufstellschilder usw. usw.
Nach einem Tag ist der große Wind verhallt, nur die warnenden Aufsteller blieben. Und wo stehen die jetzt wohl? Mitten auf dem Fahrradweg. Die Ironie, mit dem Fahrrad nachts gegen ein unbeleuchtetes Warnschild mitten auf dem Radweg zu semmeln, ist leider an mir verloren…
]]>Ernst wird es jetzt auch mit den Details der Umsetzung: So wurden bei der Pressekonferenz die 20.000 Bierzeltgarnituren faßbar gemacht, mit denen die eine Spur wohnlich eingerichtet werden soll, während die andere Spur Radfahrern und anderen nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern das Fortkommen erlauben soll. Und so wurde erst jetzt, nachdem schon lange Werbung dafür gemacht wird, durch das Land die erforderliche Genehmigung erteilt. Und so wird jetzt deutlich, daß die DB, die als “Mobilitätspartner” des radfahrerfreundlichen Projekts fungiert, diese mal wieder gar nicht auf dem Schirm hat. Wegen des insgesamt erwarteten Andrangs – bei gutem Wetter werden 3 Millionen Besucher erwartet – und der insgesamt nicht so optimalen Anbindung – Autobahnen sind natürgemäß nicht gut an den ÖPNV angebunden – setzte man nicht etwa Sonderverkehr ein, sondern schloß Radfahrer kurzerhand komplett von der Beförderung aus. Der ADFC ist entsetzt und urteilt “dafür erhält die DB und der VRR vom ADFC NRW die Note 5-”
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